Endlich wieder eine "politische Bierprobe", zu der ich nach langer Coronapause zusammen mit dem CDU-Kreisverband Tuttlingen in die Wurmlinger Bierwelt einlud: Unter dem Motto „Bauen und Brauen“ stellte Bauministerin Nicole Razavi ihre Pläne zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum vor. Der Abbau unnötiger Bürokratie sei zwingend, um die Verfahren schneller und kostengünstiger zu machen. Dem Bauwilligen dürften nicht ständig zusätzliche Hürden aufgebaut und Auflagen erteilt werden.
Simone Fischer, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, gibt Menschen mit Handicap eine starke Stimme. Sie betonte die Notwendigkeit barrierefreien Bauens und ein Recht auf Teilhabe. Bei vielem, was bereits erreicht worden sei, gäbe es unverändert viel zu tun. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen sei ihr dabei besonders wichtig.
Kreishandwerksmeister Bernd Simon schilderte die Lage des Handwerks. Auch wenn die Auftragslage branchenspezifisch nicht schlecht sei, so würden die Rahmenbedingungen für manche zunehmend erdrückend: Immer mehr Vorschriften, fehlender Nachwuchs, steigende Energiepreise, fehlende Passgenauigkeit staatlicher Fördergelder. Das Image des Handwerks benötige einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft.
In einer lebhaften Diskussion wurden kritische Entwicklungen nicht ausgespart. Dass Infrastrukturprojekte und Verfahren zu lange dauerten, trage zum Vertrauensverlust in Verwaltung und Politik bei. Der innerörtlichen Sanierung von Brachen müsse dieselbe Bedeutung und politische Unterstützung gewährt werden, wie dem Neubau. Die Vorgaben zu energieeffizientem Bauen müssten praktikabel bleiben.
Hans Kempter aus Buchheim sorgte für den guten musikalischen Ton und Brauereichef Rainer Honer erwies sich einmal mehr als guter Gastgeber. Danke auch an den stellvertretenden CDU-Kreisvorsitzenden Martin Numberger für sein Grußwort.