Wenn Mütter sich dafür einsetzen, dass ihre Kinder weiterhin schwimmen lernen können, dann darf das einem Politiker nicht gleichgültig sein. In Unterkirnach wurde das Aqualino aus Kostengründen geschlossen. Vergleichbare Entscheidungen werden derzeit angesichts der Energiekrise auch andernorts getroffen. Umso wichtiger und wertvoller empfinde ich es, die daraus entstehenden Konsequenzen vor Ort ungefiltert berichtet zu bekommen.
Genau das geschah heute in Unterkirnach, wo ich als Betreuungsabgeordneter der Einladung von Frau Dr. Conzelmann und Frau Benz-Trieschmann gefolgt bin. Sie kämpfen zusammen mit anderen in einem Förderverein für die Wiedereröffnung des Aqualino und gegen dessen dauerhafte Schließung.
Sie befürchten Nachteile für die Kinder, die in immer höherer Quote nicht mehr schwimmen können. Sie sprechen aber auch zum Beispiel für die Rheumaliga, die das Bad aus gesundheitlichen Gründen nutzt(e). Sie erwähnen die Gäste von aussen, die gerne ins Aqualino gekommen seien. Und sie betonen die Notwendigkeit, in einer kleinen Kommune Infrastruktur vorzuhalten, die gerade für junge Familien Grund sein könnte, sich genau dort niederzulassen.
Ich habe von Anfang an deutlich gemacht, dass es kein Landesprogramm geben dürfte, aus welchem Betriebskosten für kommunale Bäder mitfinanziert werden können. Und ich habe darauf hingewiesen, dass es mir als Landespolitiker nicht zusteht, kommunal getroffene Entscheidungen zu kommentieren. Aber das Gespräch war und bleibt für mich dennoch wichtig, weil es aus Landessicht eine Notwendigkeit und einen Bildungsauftrag gibt, Kindern das Schwimmen beizubringen.
Vielleicht gibt es doch noch kreative Wege und Weichenstellungen für eine künftige Lösung. Dass der Förderverein dazu ein großes Engagement einbringen müsste, ist unverkennbar. Mein Eindruck ist, dass er dazu bereit wäre.